Ein Stolperstein zu Ehren von Hermann Schiff
Nauen, Goethestraße 55 Steinpate: Viele Spender Verlegung: 11. Mai 2006 Leben: Hermann Schiff war „der letzte Kantor der Jüdischen Gemeinde Nauens“ und „führte in der Goethestraße 55, neben dem ‚Berliner Hof‘ ein Geschäft, das 1932 als Musikalienhandlung und Radiogeschäft bezeichnet wurde. Seine Frau Clara Sch., geborene Löwenstein, verstarb bereits 1933. Die Wohnung befand sich im obersten Stockwerk. Nauener Schüler erhielten von Herrn Schiff Unterricht an verschiedenen Musikinstrumenten, vorwiegend am Klavier. Als die Ausschreitungen 1938 begannen, tobte sich hier die aufgeputschte menge auf besonders üble Weise aus. Das Klavier und die aufgeschlitzten Betten wurden aus dem oberen Stockwerk geworfen, und Herrn Schiff hielt man, mit dem Kopf nach unten, aus dem Fenster. Selbst dieses menschenverachtende Gebaren rief bei den Umherstehenden keine Gegenreaktionen hervor. Das weitere Schicksal des so gedemütigten Mitbürgers blieb im Dunkeln.“  Ursula Arzbächer. Aus der Geschichte der Stadt Nauen. Die ehemalige Jüdische Gemeinde. Nauen 2001, S. 31.